Die zweite Märzhälfte des Frühjahrs 2021 brachte mich als analoger Portraitfotograf in den Süden Deutschlands – nach München. Schon lange war dieses Treffen zur analogen Portraitfotografie mit einer 8×10 inch Großformatkamera und mit meinem Kollegen geplant. Die Reise fing an. Die Analogfotografie ist in unserer schnelllebigen Zeit wie ein Ausflug in die Vergangenheit, der Kontrast meiner Fahrt mit dem ICE erschien mir schon fast wie ein Affront. So aber hatte ich die Chance, unterwegs noch zwei Angebote zu kalkulieren und auf den Weg zu bringen. Jedes gute Foto ist eine Komposition aus dem Ort an dem es aufgenommen wird und der passenden Uhrzeit sowie dem gemeinsamen Verständnis zwischen Fotografen und Modell, dieses Foto gemeinsam entstehen zu lassen. Daher nahmen wir am ersten Tag meines Aufenthalts in Bayern die Location in Augenschein und konnten das Shooting für den nächsten Tag planen. Die analoge Portraitfotografie und besonders die Fotografie mit einer 8×10 inch Großformatkamera sind etwas Besonderes. Das Korn und die Größe des Negatives von 20x25cm des analogen Films verleiht Fotos eine eigene Persönlichkeit. Digitale Aufnahmen werden in Pixeln aufgelöst – und Pixel sind technokratisch rechteckig; das Korn des Films ist rund, dadurch wirken Fotografien in großen Formaten lebendiger und natürlich. Was würde beim Gedanken an eine solche Aufnahme mit Seele wohl näher liegen, als auch Musik von klassischer Schellackplatte zu hören – so wie wir es am Abend dieses Tages auch taten. Es ist der emotionale Mehrwert, der entscheidet. 

Analoge Fotografie besitzt eine Seele, der emotionale Mehrwert ist entscheidend.

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